Farbideen für Terrassendielen aus Holz
Aug 11, 2022
Ein Terrassenbelag aus Holz strahlt Gemütlichkeit aus und lädt zum Barfußlaufen ein – sofern du das richtige Holz ausgewählt hast. Heimische Nadelhölzer zum Beispiel neigen mit der Zeit zum Splittern und Dielen aus Buche sind zwar stabil, aber im Außenbereich nicht dauerhaft und somit ungeeignet.
Die Härte ist grundsätzlich ein wichtiger Faktor. Allerdings bedeutet diese nicht automatisch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse und Schädlingsbefall. In unseren Breitengraden ist Pilzbefall das Hauptrisiko. Damit deine Terrasse lange hält, solltest du daher zum Ersten auf die Dauerhaftigkeit des Holzes achten. Sie gibt die Beständigkeit des ungeschützten Holzes gegen Befall durch holzzerstörende Pilze bei lang anhaltend hoher Feuchtigkeit oder Erdkontakt an.
Hinweis: Beim Terrassenbau ist es ratsam durch eine Entkopplung des Holzes vom Boden einen konstruktiven Schutz der Terrasse zu erreichen. Mehr dazu im Absatz „Konstruktiver Holzschutz verlängert Haltbarkeit“ weiter unten.
Tropische Hölzer sind aufgrund der enthaltenen Harze und natürlichen Härte besonders dauerhaft. Von den heimischen Arten ist die Robinie das beste Holz für Terrassen, gefolgt von Eiche. Lärche ist unter den Nadelhölzern die geeignetste Sorte. Holzarten der Klassen 4 und 5 wie Kiefer und Fichte eignen sich – sofern unbehandelt – nicht für Terrassen oder andere Verwendungszwecke im Außenbereich.
Dauerhaftigkeitsklasse | Haltbarkeit | Holzart (Beispiele) |
Klasse 1 | 25 Jahre oder länger | Tropische Hölzer wie Teak, Ipé und Massaranduba |
Klasse 2 | 15 bis 25 Jahre | Bangkirai, Robinie, thermisch modifiziertes Kiefern-/Fichtenholz, Kastanie, Eiche |
Klasse 3 | 10 bis 15 Jahre | Sibirische Lärche, imprägniertes Gartenholz (Fichte/Kiefer), Douglasie, Lärche |
Klasse 4 | 5 bis 10 Jahre | Kiefer, Fichte |
Klasse 5 | weniger als 5 Jahre | Birke, Buche, Esche, Linde |
1) Nicht vorbehandeltes Holz
Harthölzer wie Bangkirai und Kempas haben eine besonders dichte Struktur. Das macht sie widerstandsfähig und langlebig. Liegt deine Terrasse in einem feuchteren oder schattigeren Teil des Gartens, sind sie besser geeignet als heimische Hölzer.
Douglasie und Lärche haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren und zählen zu den beliebtesten Nadelhölzern für Terrassendielen. Douglasie ist aufgrund des hohen Hartanteils resistenter gegen Feuchtigkeit, Pilzbefall und Schädlinge. Auch bei der sibirischen Lärche wirken die Harze wie eine Imprägnierung. Mit einer sorgfältigen Konstruktion und regelmäßiger Pflege kannst du die Lebensdauer verlängern. Lärche neigt allerdings zum Schiefern.
Von den Laubhölzern eignen sich Eiche und Robinie für Terrassendielen. Robinie ist die härteste aller europäischen Holzarten. Allerdings hat es einen eigenwilligen Wuchs und ist nicht so leicht verfügbar.
2) Behandeltes Holz und holzähnliche Verbundstoffe
Thermoholz
Heimische Hölzer mit mittlerer bzw. schlechter Dauerhaftigkeit wie Kiefer, Buche und Esche werden durch Hitzebehandlung dauerhafter (z.B. erhältlich als Thermoesche). Die Hitzebehandlung reduziert die Feuchtigkeitsaufnahme, wodurch die Terrassendielen eine längere Lebensdauer haben als die unbehandelte Baumart.
Kesseldruckimprägnierte Hölzer
Bei diesen Hölzern wurde ein Konservierungsmittel, genauer gesagt Holzschutzsalze, mittels Über- und/oder Unterdruck in die offenen Poren gepresst. Das verlängert die Gebrauchsdauer heimischer Hölzer wie Kiefer – trotz regelmäßiger Wartung dennoch auf meist weniger als 10 Jahre.
Holzähnliches WPC
Terrassendielen aus der Holz-Kunststoff-Mischung WPC haben eine lange Lebensdauer und sind pflegeleicht. Weil Kunststoff enthalten ist, erhitzen sie bei Sonneneinstrahlung stark – bei dunklen Farben können es 60 bis 70 Grad werden. Dann sind sie barfuß nicht mehr zu begehen. Aufgrund ihrer Wärmeleitfähigkeit dehnen sich Terrassendielen aus WPC auch stärker aus als Holz. Beim Verlegen musst du unbedingt auf ausreichende Abstände zwischen den Dielen und an der Hauswand achten.
Entscheidender für die Haltbarkeit deiner Terrasse ist jedoch konstruktiver Holzschutz, also der korrekte Einbau. Der sorgt dafür, dass Wasser und Feuchtigkeit z.B. nach Regen schnell abtrocknet und wenig Feuchtigkeit in der Konstruktion bleibt. Vermeide daher direkten Kontakt zwischen Holzelementen und Boden und achte auf eine gute Belüftung der Unterkonstruktion sowie ein leichtes Gefälle des Belags. Mehr erfährst du hier.
Wenn du dich für eine ursprüngliche, also unbehandelte Holzart entscheidest, denke daran, dass die Terrassendielen mit der Zeit aufgrund von UV-Strahlung und mechanischer Auswaschung durch Regen mit der Zeit fleckig werden und vergrauen. Aber mit etwas Pflegeaufwand kannst du das verhindern. Je nach Dauerhaftigkeit des Holzes solltest du deiner Terrasse ein- bis zweimal im Jahr eine Frischekur gönnen. Wie es geht, liest du hier.
Tipp: Glatte Oberflächen lassen sich leichter reinigen und pflegen als geriffelte. Entgegen früheren Annahmen sind sie auch nicht wesentlich rutschiger. Das Rutschrisiko erhöht sich vor allem durch organische Beläge wie Algen. Weil sich glatte Oberflächen leichter reinigen lassen als geriffelte, kannst du dem leicht entgegenwirken.